Ein Haus erwacht zu neuem Leben
Vom Treffpunkt der Vorkriegszeit zur Ruine des vergangenen Jahrzehnts zum Hotspot von heute.
In einem neuartigen Bauvorhaben wurde das leerstehende, denkmalgeschützte Gründerzeithaus Reichstein im Gelsenkirchener Entwicklungs-Stadtteil Ückendorf grundlegend und intelligent saniert. Das Besondere: Alle Baumaßnahmen sind für Sie im Nachhinein zugänglich. Sowohl vor Ort als auch über digitale Medien. Davon können alle lernen und profitieren, die ähnliche Immobilien wiederbeleben wollen.
Seit 1902 hat das Haus Reichstein eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Schon zu Beginn war das Gebäude mit seiner Stehbierhalle im Erdgeschoss ein lebendiger Ort der Begegnung für Ückendorfer*innen. Durch die Jahrzehnte blieb das Haus Reichstein ein fester Anker in der Kneipenlandschaft Ückendorfs – bis in die 2000er Jahre.
Was feststeht: Nicht nur baulich wurde die alte Substanz ins Heute geholt, auch der Treffpunktcharakter des Hauses mit seinen über 100 Jahren Gastronomietradition spielt eine wichtige Rolle. Schon während des Bauprozesses fanden Konzerte, Ausstellungen und Seminare im Haus statt. Jetzt beherbergt das Erdgeschoss ein Café und in den oberen Etagen hat das Stadtteilbüro seine Räume für die Bürger des Quartiers geöffnet.
Diese Offenheit wird auch durch die Bauausstellung deutlich, da das Gebäude als Modell für die ressourcenschonende Sanierung eines Gründerzeit-Altbaus dient. Investor*innen, Handwerker*innen und (zukünftige) Eigentümer*innen bekommen hier die Möglichkeit, wertvolle Tipps und Informationen zur Sanierung einer solchen Immobilie zu erhalten.
Umgesetzt wurde das Projekt von der Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG), die als Eigentümerin der Immobilie entschied, das Haus Reichstein zu erhalten. Unterstützt durch die Stadt Gelsenkirchen (Referat Stadterneuerung) und gefördert durch das Land NRW (Ministerium Für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung) wurde die Sanierung durchgeführt.